Systemaufstellungen / Familienstellen
Die Familie, in die wir hineingeboren werden, beheimatet unsere Wurzeln und beeinflusst unser Leben. Wir werden geboren und sind ein Teil dieser Familie, unserer Herkunftsfamilie. Später als Erwachsener gründen wir unsere eigene Gegenwartsfamilie. Jede Familie ist ein eigenes System über mehrere Generationen hinweg. Als Teil dieses Familiensystems sind wir an diese Ordnung gebunden. Schicksalsschläge wie:
• früher Tod, Verlust eines Elternteils
• Scheidung oder Trennung der Eltern
• Vertreibung, Flucht
• Ausschluss eines Familienmitglieds
• oder aber auch Schuld der Vorfahren
können einen Einfluss auf die später geborenen Familienmitglieder haben. Es kommt zu sogenannten Verstrickungen. Das bedeutet, dass wir unbewusst Schicksale und Verhaltensmuster unserer Vorfahren nachleben. Das kann sogar so weit führen, dass Krankheit entsteht. Oft sagen solche Patienten zu mir: „Eigentlich habe ich alles und trotzdem bin ich mit meinem Leben unzufrieden und fühle mich unglücklich und einsam.“ Oder aber:
• „Finanziell habe ich kein Glück“
• „Ständig scheitern meine Beziehungen“
• „Wieso suche ich mir immer den falschen Partner aus?“
• „Ich bin immer das Opfer“
• „Ich wiederhole das Leben meiner Eltern“
• „Ich finde keine berufliche Erfüllung“
• Konflikte am Arbeitsplatz
Dinge, die uns belasten, und Konflikte, die wir unterdrücken oder verdrängen, nehmen uns jeden Tag aufs neue Kraft und Energie, die uns im täglichen Leben fehlt. Betroffene Patienten sagen: „Vom Verstand her ist mir meine Situation völlig klar, aber in meinem Herzen ist es noch nicht angekommen“.
Mit dem Familienstellen hat man eine aktive Möglichkeit, die Zusammenhänge in der Familie (oder jedem anderen System z.B. Arbeitsplatz) bewusst zu machen und die Verstrickung, die im Verborgenen wirkt und täglich unser Leben beeinflusst, ans Licht zu bringen.
Der Ablauf: Der Patient wählt aus der Gruppe der Teilnehmer die Stellvertreter für seine Familienmitglieder (oder sein Anliegen) aus und platziert diese spontan und intuitiv nach seinem inneren Bild im Raum. Die Stellvertreter bekommen einen intuitiven Zugang zu den Gefühlen der jeweiligen Person, die sie darstellen und äußern diese. So entsteht eine eigene Dynamik in der Aufstellung und das problematische Muster kann sich zeigen. Während der Aufstellung verändert der Therapeut die Positionen der Stellvertreter solange, bis sich alle Personen in der neu gefundenen Ordnung wohlfühlen und jeder den für ihn angemessen, stimmigen Platz einnehmen kann. Durch Gesten und gesprochene Lösungssätze wird das Ganze vertieft. Am Ende der Aufstellung stellt sich der Patient selbst an seine eigene Position und nimmt nun dieses neu entstandene Schlussbild mit der darin enthaltenen Lösung in sich auf. Es führt ihn zu einer anderen inneren Haltung und über diese Erkenntnis kann sich die Lösung, nachdem sie eine Weile in seinem Inneren gearbeitet hat, auch in seinem äußeren Leben zeigen und umgesetzt werden.
Familienstellen ist keine theoretische Lehre , sondern es orientiert sich einzig und allein an dem „Was ist“. Das heißt, es orientiert sich an dem, was das System in der Aufstellung zeigt und an der repräsentativen Wahrnehmung der Stellvertreter. Dabei geht es nicht darum, etwas moralisch zu bewerten, anzuklagen oder die Beweggründe der Betroffenen zu interpretieren, sondern es geht darum, sich mit seinen Wurzeln auszusöhnen und seinen angemessenen Platz in der Familie oder dem aufgestellten System zu finden.
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Aufstellungstage für Familienstellen:
In meiner Praxis finden regelmäßig im Jahr Aufstellungstage statt. Bei Interesse sprechen Sie mich gern darauf an. Sie können sich erst einmal informieren und gegebenenfalls schon an einem der Tage teilnehmen (ohne eigene Aufstellung), um diese Methode kennenzulernen.
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